Der Süchtige – am besten immer voll drauf

Alkohol, Tabletten, Drogen, Spiel, Sex, Arbeit …

bis er/sie irgendwann entgleist und nicht zurückfindet. Der Schaden den er/sie hinterlässt, ist groß, weil man ihm/ihr nicht schnell und konsequent genug auf die Schliche kommt. Warum? Weil man es nicht wahrhaben will, sich so in ihm/ihr getäuscht zu haben …

Die süchtige Persönlichkeitsstörung ist primär durch psychische und/oder physische Abhängigkeit von einem Suchtmittel oder Suchtverhalten charakterisiert.

Dabei geht es um Alltagssüchte wie Nikotin, Koffein, Essen, Drogensucht: Alkohol, Medikamente, Neuro-Enhancer, Kokain und andere Süchte: Arbeitssucht, Sexsucht, Fitnesssucht, Spielsucht, Computer(spiel-)sucht. Sie …

  • können unter verschiedenen Formen der Sucht leiden;
  • etablieren häufig ein „Schutzsystem“ um sich herum, das auf Abschottung, Aggression oder Ausbeutung beruht;
  • machen regelmäßig Gebrauch von der Droge, ggf. immer häufiger, in immer kürzeren Abständen, unter Erhöhung der Dosis;
  • haben nach Drogenkonsum kurzfristig Empfindungen von Erleichterung u. Entspannung;
  • sind bei Nichtverfügbarkeit ihrer Droge oder dem Nichtausleben ihrer Abhängigkeit zunehmend „ungenießbar“;
  • zeigen bei einer körperlichen Abhängigkeit Entzugssymptome wie Zittern, Schweißausbrüche, Unruhe, Kopf- und Gliederschmerzen oder Magenkrämpfe;
  • zeigen bei nichtphysischer, rein psychischer Abhängigkeit ein zunehmendes Unwohlsein, Stimmungsabfall bis hin zu einer depressiven Verstimmung, Gereiztheit bis hin zu Aggressivität, Angstzustände und die Vernachlässigung anderer Interessen;
  • stellen den beruflichen Erfolg in den Vordergrund und bringen ihre Mannschaft dazu, „mitzuziehen“;
  • reagieren extrem gekränkt oder aggressiv, wenn man sie auf ihr Problem anspricht;
  • entwickeln Sicherheits- und Vorratsdenken in Bezug auf die Droge;
  • bevorzugen Kontakte mit Personen, die ebenfalls diese Form der Droge konsumieren;
  • erklären demonstrativ, sie können jederzeit auch ohne die Droge gut auskommen;
  • gestehen nur sehr selten Schuldgefühle ein oder zeigen Ansätze von Selbstkritik;
  • haben gescheiterte Versuche hinter sich, von ihrer Sucht loszukommen;
  • sind tief im Inneren unsicher;
  • scheinen in der Kindheit deutliche Akzeptanzprobleme gehabt zu haben.

Suchtabhängige Chefs zusammengefasst: wirken bisweilen fahrig, meist unter Druck stehend, ungeduldig, bisweilen in einer Parallelwelt lebend, sind überall anzutreffen (bildungsunabhängig, vom Polier bis zum Bauleiter, Architekt). Auf der Suche nach …  (im Wort Sucht steckt Suche, nur was…?), starke Stimmungsschwankungen, himmelhochjauchzend zu Tode betrübt, kein stabiler, kein glücklicher Mensch, aber mit durchaus sympathischen, gewinnenden Zügen …